Das bisherige Werk von Lorenz Schimpfössl ist vielfältig und gleichzeitig immer präzise und prägnant. Im Umgang mit Wirklichkeit ebenso wie im Umgang mit der Wirklichkeit von Kunst. Die Prägnanz der Konkretion seiner Standpunkte gegenüber Wirklichkeit vereint die unterschiedlichen Werkteile auf der gemeinsamen Ebene der Autonomie der einzelnen Arbeiten.
Der durch die jeweilige Arbeit eingenommene Standpunkt ist spürbar empfunden und hinterfragbar durchdacht und stellt sich so der Interaktion. Er fordert sie geradezu, denn ständig ist sich der einzelne Standpunkt der Möglichkeit anderer bewußt und entbehrt somit jeglicher Dogmatik. Der Genuß für den Betrachter besteht darin, ihm, dem Standpunkt, gegenüberzutreten, ihn zu umkreisen oder ihn einzunehmen. Damit wird dieser erfahrbar- vehement und zwingend in sich, relativ im Bezugsraum sämtlicher anderer möglicher Standpunkte. In sich ist jede Arbeit, also auch jeder Standpunkt, autonom. Autonom auch gegenüber den Alternativen, ebenso wie innerhalb des gesamten vorliegenden Werkes. Autonom auch im Zeitkontext sowohl seiner Entstehung, als auch seiner Rezeption. Verwandte Arbeiten verkörpern demnach weder Variationen, noch Teile eines zeitlich linearen Werkprozesses. Die wirkliche Verwandtschaft der einzelnen Arbeiten liegt demnach nicht in ihrer Form, vielmehr im Weg zur Findung dieser Form, Welche gleichzeitig den intendierten Standpunkt verkörpert. Der Drang nach Prägnanz des Standpunktes fordert somit die unterschiedlichsten Mitteln und Konzepte der formalen Konkretion. Nur so wird die Autonomie des jeweiligen Standpunktes möglich, immer im Bewußtsein seiner Relativität. |